10.11.2014 / Kategorie: Pressemitteilung

Spielhölle statt Kunst ?


Zur geplanten Versteigerung zweier Werke von Andy Warhol aus NRW-Landesbesitz erklärt der Vorsitzende des Bundesverbandes Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK), Werner Schaub:
Derzeit wird in NRW der Referentenentwurf eines neuen Kulturfördergesetzes diskutiert. Dass dazu auch Akteure der Kulturszene, vor allem der Kulturrat NRW, sich einbringen und auf Defizite des Entwurfes eingehen können, ist erfreulich.
Dass aber zeitgleich ein landeseigener Betrieb am 12. November von Christie‘s in New York zwei Werke von Andy Warhol versteigern lassen will, also Kunst im Besitz des Landes, ist kaum zu fassen und lässt Zweifel aufkommen am Kulturverständnis der Verantwortlichen.
Damit aber nicht genug: Der erhoffte Versteigerungserlös von mehr als 100 Millionen Euro soll nicht der darbenden Kulturszene zugeführt werden, vielmehr ist der Betrag vorgesehen für den Neubau eines Spielcasinos!
Das ist nicht nur absurd, das kann man getrost als Kulturbarbarei bezeichnen. Damit wird das Ansehen eines Bundeslandes beschädigt, das auf eine reiche kulturelle Tradition zurückblicken kann.