14.01.2016 / Kategorie: Allgemeine Meldung

SPD-Fraktion: Diskussionsabend „Ist das Kunst oder kann das weg?“


Im Vorstandssaal der SPD-Fraktion im Reichstag fand ein Diskussionsabend unter dem Titel „Ist das Kultur oder kann das weg?“ statt. Tim Renner, Staatssekretär für Kulturelle Angelegenheiten in Berlin, erläuterte ausführlich seine Vorstellung eines erweiterten Kulturbegriffs, vor allem unter dem Aspekt, dass die Grenze zwischen U- und E-Kultur zunehmend unschärfer werde. Darauf müsse auch die Kulturpolitik entsprechend reagieren und nicht nur die kulturellen Spitzen, sondern auch breitere Schichten bedienen.In der anschließenden Diskussion betonte Werner Schaub (BBK), der zu dieser Veranstaltung eingeladen war, dass es wichtig sei, bei allen Überlegungen zum Kulturbegriff und daraus folgenden Maßnahmen der Politik immer zu bedenken, dass man auch die andere Seite der Medaille im Blick haben müsse, nämlich die Künstlerinnen und Künstler aller Kultursparten, die sehr oft in prekären Verhältnissen ihr Leben fristen müssten. Schließlich gebe es ohne die Urheber überhaupt keine Kultur, deshalb gelte es auch sicherzustellen, dass sie von ihrer kulturellen Tätigkeit auskömmlich leben können, auch entsprechende Arbeitsbedingungen seien wichtige Voraussetzungen. Tim Renner betonte, er habe dies stets auch im Blick, deshalb habe er durchgesetzt, dass im Berliner Haushalt für 2016 Mittel in Höhe von 320.000 Euro eingestellt seien für die Zahlung von Ausstellungsvergütungen, allerdings ausschließlich für kommunale Ausstellungsräume. Was die Arbeitsbedingungen betreffe, so gelte es, neue Möglichkeiten für Atelierräume zu schaffen, hier bestehe Handlungsbedarf, es gebe aber bereits entsprechende Planungen.Siegmund Ehrmann, Vorsitzender des Ausschusses für Kultur und Medien des Deutschen Bundestages, betonte, auch im digitalen Zeitalter sei es wichtig, dass die Leistungen der  Urheber angemessen vergütet werden.