20.02.2016 / Kategorie: Allgemeine Meldung

Terror trifft Kunst


Unter der Schirmherrschaft des französischen Generalkonsuls Frédéric Joureau haben
23 Künstlerinnen und Künstler des BBK gemeinsam mit Gästen aus anderen Bundesländern die Ausstellung TERROR TRIFFT KUNST im Foyer des Zeitungsmuseums Wadgassen initiiert. Sie sind gemeinsam der Auffassung, dass es gerade nach den jüngsten Ereignissen in Paris, die auch Attacken auf die Kultur darstellen, wichtig ist, Stellung zu beziehen.
Zum Abschluss des Projektes fand am 20. Februar eine hochinteressante Podiumsdiskussion statt, zu der auch der BBK-Bundesvorsitzende Werner Schaub eingeladen war. Weitere Diskutanten waren der saarländische Kultusminister Ulrich Commercon, der Direktor des Saarlandmuseums Roland Mönig, die Islamwissenschaftlerin Rabeya Müller sowie Bruno Schirra, Verfasser des Buches „ISIS Der globale Dschihad“. Fazit: Terror gegen Freiheit des Denkens und der Kunst löst neue Wehrhaftigkeit aus. Diese Wehrhaftigkeit forderte vor allem Werner Schaub und wies u. a. auf den Titelbeitrag in der kultur politik 1/2015 „Jetzt erst recht“. Auch Kultusminister Commercon betonte: Freiheit bekommt man nicht, man muss sie sich immer wieder erkämpfen. Roland Mönig wies vor allem auf die Macht der Bilder hin, im positiven wie negativem Sinn. Zurzeit bereitet das Saarlandmuseum eine Ausstellung mit 230 Exponaten im Centre Pompidou vor und ist mit seinen Kollegen durchaus in Sorge.

Hochinteressant war der Beitrag von Rabeya Müller: Sie sagte, Menschenrechte und Islam sind kompatibel. Das muss im Vordergrund stehen, darum kämpft sie. Bruno Schirra, früher ZEIT-Redakteur sieht Europa vor dunklen Zeiten. Seine Forderung: Europa muss den Diskurs offen und unbeschränkt führen, offenen Auges und ganz konkret streiten - nicht abstrakt. Es bleibt zu hoffen, dass sowohl die Ausstellung als auch die Diskussion zu genau dieser offenen Auseinandersetzung führt.