04.05.2009 / Kategorie: Pressemitteilung

Worpswede braucht die Gegenwartskunst


Der BBK fordert: Worpswede braucht die Gegenwartskunst Durch die kurzfristige Verlagerung der Stipendiatenförderung (Künstlerhäuser Worpswede) nach Lüneburg verliert Worpswede einen Teil der Gegenwartskünstler. Worpswede als einzige bestehende und in 120 Jahren lebendige, international bekannte Künstlerkolonie läuft Gefahr die Attraktivität für neue Künstler zu verlieren und braucht dafür vom Land Niedersachsen einen Ausgleich. Was mit der Marke Künstlerkolonie Worpswede für die Stipendiaten / Künstler/ innen aufgegeben wird, ist nicht zu verstehen. Die Wertigkeit, bestehend aus Bedeutung, Ruf, Tradition und Gegenwart in internationalen Fachkreisen und bei kunstinteressierten Bürgern, ist hoch. Eine Stipendiatenförderung in den Künstlerhäusern Worpswede war eine besondere Auszeichnung für jede Künstlerin, jeden Künstler. Der Masterplan Worpswede, aufgelegt vom Land Niedersachsen, konzentriert sich in erster Linie auf die musealen Häuser im Ort. Eine deutliche Ausrichtung auf die Gegenwartskunst ist damit nicht zu erkennen und wohl auch nicht vorgesehen. Der BBK Bundesvorstand und der BBK Bundesausschuss, bestehend aus Vertretern aller BBK Landesverbände, forderten daher in ihrer Sitzung am 25. April 2009 in Halle (Saale) vom Land Niedersachsen, die Künstlerförderung gerade für die in Worpswede lebenden Künstler/innen zu verbessern, um dadurch das Überleben als lebendige Künstlerkolonie zu sichern. Künstler/innen brauchen einen attraktiven Standort, der es ermöglicht, in erträglichen Ausstellungs- und Lebensbedingungen zu arbeiten. Die Forderung nach einem Ausgleich für die Verlegung der Stipendiatenförderung nach Lüneburg richtet der BBK an alle an dieser Entscheidung Beteiligten. Durch eine Förderung sichert die Künstlerkolonie Worpswede ihr weiteres Überleben und so die internationale Bedeutung als Kunststandort. Der Dialog zwischen nationalen und internationalen Künstlern ist wesentlicher Bestandteil künstlerischer Auseinandersetzung und leistet so einen wichtigen Beitrag in der Kultur- und Kreativwirtschaft. Wenn am grünen Tisch behauptet wird, man müsse Worpswede schließen, weil sich die Kunst ändere, so sagen die Künstler: „Das ist eine Binsenweisheit. Kunst ändert sich, seit es sie gibt!“ In Worpswede wurde seit 120 Jahren Kunst gemacht. Und auch dort hat sie sich immer geändert und weiter entwickelt. Das könnte getrost so bleiben, wenn man wollte. Es besteht keine Notwendigkeit, das ausgezeichnete Image dieses Kunstortes ungenutzt zu lassen. Wer diese Ortsspezifik wegverwaltet, sollte doch vorher mit denen reden, die sich auskennen: mit den Künstlerinnen und Künstlern.