02.06.2009 / Kategorie: Pressemitteilung

Typisch Deutsch im Pavillon


Die Besonderheit der Biennale in Venedig, eines der weltweit wichtigsten Kunst-Ereignisse, liegt darin, dass neben der breit angelegten Auswahl eines Kurators zusätzlich alle Länder in einem eigenen Pavillon eine landesspezifische Präsentation in eigener Regie zeigen können. Davon machen in diesem Jahr 77 Länder Gebrauch. 
Eines aber nicht: Im deutschen Pavillon sind Arbeiten von Liam Gillick zu sehen, einem Künstler aus Großbritannien.  
Bei den Verantwortlichen für die übrigen 76 Länderpavillons löste diese Entscheidung verständnisloses Kopfschütteln aus. Manche bemerkten abfällig: „Typisch deutsch.“  
Auch hierzulande stößt diese Wahl auf völliges Unverständnis. Gibt es in Deutschland derzeit wirklich keinen Künstler, keine Künstlerin, mit der dieses Land sich der kulturellen Weltöffentlichkeit hätte zeigen können? 
Vielleicht war diese Entscheidung aber auch typisch für einen gewissen Typ von Kurator: Auffallen um jeden Preis.  
Aber vielleicht mangelt es ihm einfach an Kenntnis über die deutsche Szene. In diesem Fall sollte man dem Auswärtigen Amt raten, in Zukunft jemanden für diesen Job auszuwählen, der sich damit auskennt.