07.08.2024 / Kategorie: Allgemeine Meldung

Der BBK Bundesverband fordert die Rücknahme der Kürzungen bei den Bundeskulturfonds

Die Stiftung Kunstfonds ist die bundesweit bedeutendste Vergabestiftung zur Förderung von Bildender Kunst. Finanziert wird sie aus Mitteln der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien und der Stiftung Kulturwerk der VG Bild-Kunst. Die Stiftung Kunstfonds trägt maßgeblich zur Stärkung der Kunst bei, indem sie im Schatten des Eventbetriebs innovative, „sperrige“ Positionen in anspruchsvollen Ausstellungen und Projekten mit hoher künstlerischer Qualität unterstützt.


Aus den Erfahrungen der pandemiebedingten Förderungen im Rahmen des NEUSTART KULTUR-Programms wurde im Koalitionsvertrag 2021 festgehalten, dass die freie Kunst- und Kulturszene weiter substanziell vom Bund unterstützt werden soll. Vereinbarte Ziele waren verstetigte Regelförderungen und neue Fördermodule für die freie Kunst- und Kulturszene.

Laut Bundeshaushaltsentwurf 2025 sollen die Bundeskulturfonds nun jedoch im Verhältnis zum Haushalt 2024 insgesamt nur rund die Hälfte an Mitteln erhalten. Und dies, obwohl der Etat der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien nicht von Kürzungen betroffen ist.

Sollte der Haushaltsansatz für die Fonds in 2025 tatsächlich mit dieser Reduktion greifen, bedeutet dies eine deutliche Verschlechterung der Förderlandschaft auf Bundesebene im Bereich der Kunst. Dagmar Schmidt, Bundesvorsitzende und Sprecherin des BBK: „Die Kürzungen bei den Bundeskulturfonds werden sich negativ auf die Vielfalt der Bildenden Kunst in Deutschland auswirken. Auch die Umsetzung fairer Honorare in der freien Kunst- und Kulturszene wird durch diese Entscheidung erheblich beeinträchtigt.“

Die Stiftung Kunstfonds unterstreicht in ihrer aktuellen Stellungnahme (vom 21. August 2024) die konkreten Folgen, die die geplanten Kürzungen für das Kunstfonds-Förderprogramm – und somit
auch für die bundesweite Szene der bildenden Kunst haben:
- Der Förderetat für das Programm KUNSTFONDS_Plattformen müsste um mindestens 1/3 gekürzt werden. Viele Ausstellungsprojekte und Veranstaltungsformate könnten
nicht unterstützt werden und ggf. gar nicht stattfinden.
- Die Förderprogramme KUNSTFONDS_SoloProjekt und KUNSTFONDS_Publikation entfielen ersatzlos. Beide sind für freischaffende bildende Künstler:innen essentielle Fördermodule, um ihre Kunst weiterzuentwickeln und bekannter zu machen.
- Das Vorantreiben relevanter Zukunftsthemen, wie u.a. „KI und bildende Kunst“ und „Kunsterbe der Zukunft“, müsste substanziell eingeschränkt werden. Letzteres umfasst neben der dringliche Frage nach dem Umgang mit künstlerischen Vor- und Nachlässen die Unterstützung digitaler Werkverzeichnungen als Modellförderung und die Aktivitäten des Künstler:innenarchivs.

Der BBK Bundesverband unterstützt die Stellungnahme der Bundeskulturfonds und fordert vehement, den Haushalt der Bundesbeauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien zugunsten der Fonds zu korrigieren.

Zur Stellungnahme der Bundeskulturfonds