24.09.2012 / Kategorie: Pressemitteilung

Zur Künstlerauswahl für den Deutschen Pavillon anlässlich der Biennale von Venedig


"Wie in den öffentlichen Medien verbreitet wurde, werden bei der Biennale von Venedig 2013 im Deutschen Pavillon keine Werke deutscher Künstlerinnen und Künstler zu sehen sein. Dazu schreibt Werner Schaub, der Vorsitzende des Bundesverbandes Bildender Künstlerinnen und Künstler:Dass die von Außenminister Guido Westerwelle eingesetzte Kuratorin, Susanne Gaensheimer, bei der Biennale von Venedig 2013 im Deutschen Pavillon keine deutschen Künstlerinnen und Künstler präsentieren wird, wirkt auf viele Exponenten der deutschen Kulturszene befremdlich.  Frau Gaensheimer führt in der Begründung zu ihrer Entscheidung an, die „traditionelle Form nationaler Repräsentation“ sei obsolet. In der Vergangenheit wurden Künstlerinnen und Künstler wie Joseph Beuys, Jochen Gerz, Emil Schumacher, Anselm Kiefer, Sigmar Polke, Martin Kippenberger, Rosemarie Trockel oder Katharina Sieverding im Deutschen Pavillon in Venedig der Weltöffentlichkeit vorgestellt. Sie alle haben sich ganz sicher nicht als „nationale Repräsentation“  gesehen, schon gar nicht Hans Haacke, der 1992 in einer Aktion mit dem Titel „Germania“ den Travertin-Boden des deutschen Pavillons zerhackte, weil darauf einst Hitler und Mussolini gestanden hatten.Eine Öffnung zu neuen künstlerischen Perspektiven, den Zugang zum „Blick des Anderen“ zu ermöglichen, die „Bildsprache universell“ werden zu lassen (wie die Frankfurter Rundschau schreibt), ist ja durchaus löblich. Aber genau das haben die oben genannten Künstlerpersönlichkeiten eben auch erreicht. Und ein Blick in die Kunstszene in Deutschland, wo derzeit so viele Künstlerinnen und Künstler aus der ganzen Welt leben und arbeiten wie selten zuvor, hätte genügen können, eine Präsentation zu generieren, die eine Offenheit erfahrbar macht, wie sie derzeit in unserem Land stattfindet. Dies in einem Pavillon zu demonstrieren, der die Zusatzbezeichnung „Deutsch“ im Namen führt, wäre alles andere als nationalistisch.Der Blick über den Tellerrand geriert sich zwar weltoffen, zugegeben. Aber manchmal muss es doch auch gestattet sein, den Blick darauf zu richten, was bei uns im Teller Interessantes und Vielseitiges, durchaus auch Internationales zu finden ist. Wenigstens in einem Deutschen Pavillon.  Berlin, den 24. September 2012"