05.06.2007 / Kategorie: Pressemitteilung

Nach Gutsherrenart – Skulptur für den Berliner Hauptbahnhof


Am 23. Mai wurde vom Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn AG, Hartmut Mehdorn, die Skulptur des Künstlers Jürgen Goertz auf der nördlichen Terrasse des Berliner Hauptbahnhofes enthüllt. Die Deutsche Bahn AG, die in der Öffentlichkeit als Unternehmen des Bundes wahrgenommen wird, muss sich jetzt fragen lassen, warum sie bei der Auswahl des Kunstwerkes nicht auf Wettbewerbsverfahren setzt, die der Bund in einem eigens dafür formulierten, allseits anerkannten „Leitfaden Kunst-am-Bau“ empfiehlt. Ein Bundesunternehmen muss mit gutem Beispiel vorangehen und darf nicht nach Gutsherrenart entscheiden. Denn beim Erwerb technischer Einrichtungen sind Ausschreibungen und Beratung durch Fachleute eine Selbstverständlichkeit – der Vorstand der Deutschen Bahn AG wäre gut beraten gewesen, wenn er auch beim Erwerb eines Kunstwerkes sachverständigen Rat eingeholt und sich eines ordentlichen Auswahlverfahrens bedient hätte. Der Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler geht davon aus, dass der zuständige Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Wolfgang Tiefensee, darauf hinwirken wird, dass auch die Deutsche Bahn AG künstlerische Aufträge zukünftig öffentlich ausschreiben wird.