07.11.2006 / Kategorie: Pressemitteilung

Berlin ohne Kultursenator: Arm - und kein bisschen mehr sexy!

Zur Entscheidung der Berliner Koalitionäre, die Kultur ohne eigenes Ressort demRegierenden Bürgermeister zuzuordnen, erklärt für den Bundesverband BildenderKünstlerinnen und Künstler (BBK) der Sprecher des Bundesvorstandes,Werner Schaub:


Die Entscheidung der Berliner Koalitionäre, die Kultur en passant vom Regierenden
Bürgermeister Wowereit miterledigen zu lassen, ist ein Desaster für die Hauptstadt. Gerade
nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts hätte es ganz besonders der Stärkung ihres
größten Pfundes - der Wissenschaft und Kultur - bedurft anstatt ihrer Schwächung. Und
Ausdruck einer Stärkung wäre der Erhalt eines eigenständigen Ressorts für Kultur und
Wissenschaft. Das Desaster trifft aber nicht nur die Hauptstadt, sondern ist ein weiterer
Angriff auf die Kulturpolitik in diesem Land – und damit auf eine der wichtigsten Ressourcen
für Innovation, Kreativität und Integration.
Eine solche Entscheidung ist zwar nichts Neues – in NRW und Schleswig-Holstein ist die
Kulturpolitik mit fast wortgleichen Sprüchen degradiert worden – aber dennoch falsch. In
Berlin soll es offensichtlich ebenso sein. Dann sollte sich aber auch niemand mehr über den
Provinzialismus Karlsruher Gerichte echauffieren.