Berlin, 14. Mai 2019: Under Pressure... Kunstfreiheit unter Druck
Bündnis90/Die Grünen luden zum Kulturpolitischen Abend ins Foyer des Paul-Löbe-Hauses ein. Um die lange Wartezeit beim Einlass aufgrund der hohen Teilnehmer*innenzahl entspannt zu machen, war für musikalische Begleitung gesorgt worden. Mit Bezug auf den Titel „Under Pressure” der britischen Band Queen fokussierte Katrin Göring-Eckhardt als Einführende auf diesen Abend und erklärte, dass derzeit zwei Arten von Druck auf die Freiheit der Kunst wirken: „Einerseits die Kritik an dem, was unter dem Deckmantel der Kunstfreiheit stattfindet” andererseits der „von rechts erklärte Kulturkampf“.
Erhard Grundl, kulturpolitischer Sprecher von Bündnis90/Die Grünen, moderierte die Gesprächsrunde auf dem Podium mit der Theaterintendantin Amelie Deuflhard (AfD-Anzeige), der Rapperin Sookee (links-queer) und dem Pianisten Igor Levit (Rückgabe Echo-Preis). In einer lebhaften Diskussion, in die auch das Publikum involviert war, wurden Praxisbeispiele des Kulturkampfes angerissen, wie z. B. Mittelkürzungen und Strafanzeigen, deren Erhalt das Zentrum für Politische Schönheit vor Ort bestätigte und dazu ihre fünf Forderungen verlas. Diese wurden u. a. ergänzt durch Levit „Frei sind wir. Aber wir dürfen nicht faul sein“, Sookees Aufruf „zur Förderung von Kindern“ und Simon Bodes (Opernsänger) Forderung „nach finanzieller Sicherung“. Im Folgenden bot sich für alle Teilnehmer*innen an zehn Stehbars die Möglichkeit, mit Grünen-Mitgliedern individuelle Gespräche zu Themen wie soziale Absicherung oder Erinnerungskultur im Kunstkontext zu führen. Marcel Noack