28. Oktober 2020
Fachausschuss Kulturerbe im Deutschen Kulturrat
Die Diskussion des ersten Entwurfs der Stellungnahme des Deutschen Kulturrates zur Reform der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) stand im Mittelpunkt der Fachausschusssitzung, die per Videokonferenz stattfand. Die Organisationsform und die Finanzierung waren dabei die Schwerpunkte der Erörterung, wie man der Stiftung von Weltrang gerecht werden kann.
Zeitgleich zur Sitzung wurden durch die Bundesregierung und die Ministerpräsidenten der Länder strengere Kontaktauflagen beschlossen. Diese haben weitreichende Folgen für die Kulturszene: Konzerthäuser, Theater und Opernhäuser werden zeitweilig schließen. Die Teilnehmer*innen tauschten sich dazu aus. Die Frage nach hinreichender Kompensation wurde gestellt. Da nicht alle Verluste ausgeglichen werden dürften, ist zu befürchten, dass manches Theater und manche Einrichtung langfristig von Schließung bedroht sein wird. Bei der Blitzrunde der Ausschussmitglieder wurde klar, dass alle Bereiche von Einschränkungen betroffen sind und vieles sich ins Digitale verlagert. Die Lebensentwürfe vieler sind davon betroffen. So z. B. im Bereich der Ausbildung, wenn Kunsthistoriker*innen und Restaurator*innen keine Praktikant*innen betreuen können, weil die Räume zu klein sind. Oft sind auch notwendige Arbeitsbedingungen nicht mehr gegeben, zum Beispiel wenn Archive für Recherchen nicht zugänglich sind.
Doris Granz