Generell bedarf es in Deutschland keiner speziellen Ausbildung, um als Bildende*r Künstler*in zu arbeiten. Viele haben ein Kunststudium an einer Kunsthochschule oder -akademie absolviert, andere haben sich autodidaktisch Fertigkeiten und Wissen angeeignet – durch Beobachten, Nachdenken, Tun, Verwerfen, Weitermachen. Außerdem gibt es eine Reihe von Einrichtungen, die „Qualifizierungsangebote“ wie Weiterbildungskurse, Sommerakademien u. a. anbieten.

 

Kunststudium

Ein Kunststudium kann an einer der zurzeit 24 staatlichen Kunsthochschulen und Kunstakademien oder an privaten Hochschulen absolviert werden.

Die Ausrichtung ist je nach Einrichtung unterschiedlich, es werden die Studiengänge Freie Kunst oder Bildende Kunst angeboten oder auch Malerei, Restaurierung, Bildhauerei, Keramik, Fotografie oder Glaskunst etc. Eine Liste der Kunsthochschulen und Kunstakademien in Deutschland findet sich bspw. hier und in der rechten Spalte.
 
Für die Bewerbung zum Studium wird in der Regel die Vorlage einer Mappe mit Arbeitsbeispielen gefordert. Auf dieser Grundlage wird zur Aufnahmeprüfung eingeladen, in der die eigene Arbeit besprochen und/oder gestalterisch gearbeitet wird und Gespräche mit Professor*innen stattfinden. Die Verfahren unterscheiden sich von Hochschule zu Hochschule.

Informationen für Studieninteressent*innen bietet auch die Seite abi.de der Bundesagentur für Arbeit mit einem Interview mit Marcel Noack, Mitglied des BBK-Bundesvorstands.

 

Berufspraktische Angebote an Kunsthochschulen

In den letzten Jahren sind an den Hochschulen verstärkt Einrichtungen geschaffen worden, die die Arbeitsbedingungen von Künstler*innen nach dem Studium in den Blick nehmen. Die, häufig drittmittelfinanzierten, Career Services (Karrierezentren) unterstützen Studierende und Alumni mit Workshops, individuellen Beratungen und Coachings bei der eigenen Positionierung im Kunstfeld sowie bei Fragen zur Existenzgründung. Sie bieten persönliche Beratung und berufsqualifizierende Veranstaltungen, zudem vernetzen sie mit Graduierten, mit Branchen- und Berufsverbänden und Institutionen im Kunstbetrieb.

Die folgenden Einrichtungen sind an Kunsthochschulen und -akademien in Deutschland verortet, die meisten von diesen sind im Career Service Netzwerk Deutschland e. V. organisiert:


Career Services und Professionalisierungsprogramme

HBK Braunschweig – Professionalisierung

Universität der Künste Berlin – Berlin Career College

HfBK Dresden – Career Service

Folkwang Universität der Künste Essen – Career Service

Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle – Designhaus Halle

HfBK Hamburg – Professionalisierung

Muthesius Kunsthochschule Kiel – EXIST

Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig – Support Büro

HfG Offenbach – Büro für Wissenstransfer

Bauhaus-Universität Weimar – Career Service

 

Bewertung ausländischer Hochschulabschlüsse

Das Infoportal zu ausländischen Bildungsabschlüssen www.anabin.kmk.org ist ein Angebot der Kultusministerkonferenz. Hier können im Ausland erworbene Akademie- und Hochschulabschlüsse bewertet werden, um sie im deutschen Bildungssystem einordnen zu können und mit Abschlüssen deutscher Bildungseinrichtungen vergleichbar zu machen.

Angebote außerhalb der staatlichen Hochschulen

Workshops zu aktuellen Fragen der Kunstproduktion, durchgeführt von Künstler*innen, werden z. B. von Sommerakademien angeboten. Bekannt ist die Internationale Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg; aber auch in Deutschland gibt es vielfältige Angebote: Die Schule für Bildende Kunst und Gestaltung Berlin bietet zertifizierte Ausbildungen in Malerei, Bühnenbild, Illustration und Digital Art, sowie im Bereich Kunst- und Kulturmanagement an und jährlich findet im Rahmen der Sommerakademie ein breites Kursangebot statt; die Freie Akademie der bildenden Künste Essen organisiert neben dem Aus- und Weiterbildungsangebot ebenfalls jährlich Sommerakademien. Solche Angebote sind in der Regel mit nicht unerheblichen Kosten verbunden.