Kategorie: Berichte des Bundesverbandes

01.04.2019

Magdeburg, 1. April 2019: Causa Resolution „Mehr Kunsterziehung in Schulen”

Die Sprecher*innen des Deutschen Kunstrates Dagmar Schmidt und Wolfgang Suttner führten mit Staatsminister Rainer Robra in der Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt ein Gespräch zur Situation der Kunsterziehung im Bundesland.


Der Staatsminister berichtete von seiner Überzeugung und seinem großen Interesse, Kunsterziehung an den Schulen kontinuierlich, verlässlich und zukunftssicher aufzustellen. Die Gesprächspartner*innen waren sich darin einig, dass Kunsterziehung großen Einfluss auf eine differenzierte Persönlichkeitsentwicklung nehmen kann und mehr ist, als einmal die Technik des Linolschnitts auszuprobieren. In Sachsen-Anhalt wird an der Burg Giebichenstein das Hochschulstudium im Lehramt Kunsterziehung mit Zweitfach-Unterrichtung an der Martin-Luther-Universität Halle (MLU) und das Studium Gestalten für Grundschullehrer*innen an der MLU angeboten. Außerdem können Quereinsteiger, wie Künstler*innen, durch eine pädagogische Zusatzqualifikation in den Schuldienst einsteigen. Ein überdurchschnittliches Abwandern von Lehrkräften in andere Bundesländer, motiviert durch ein Gehaltsgefälle, sieht der Minister nicht. Er bedauert, dass Lehrerstellen in allen Fächern, auch Kunsterziehung, unbesetzt bleiben. 2018 hat das Land 1.000 Stellen ausgeschrieben, 900 Lehrer*innen wurden eingestellt, 100 Stellen blieben unbesetzt. Die Unterrichtsversorgung liegt bei etwas über 90%. Der Minister erläuterte ferner die Begabtenförderung in Sachsen-Anhalt. Neben den von allen Schulen ausgearbeiteten differenzierten Profilen, zu denen auch Bildende Kunst gehört, gibt es derzeit zehn Gymnasien, die mit Zustimmung des Kultusministeriums inhaltliche Schwerpunkte setzen: So lernen künstlerisch besonders begabte Schüler*innen aus dem ganzen Land am Burggymnasium in Wettin, musikalisch Begabte am Landesgymnasium Latina August Hermann Francke in Halle, an der Landesschule Pforta und am Landesmusikgymnasium in Wernigerode. Neben dem regulären Unterricht werden den Schüler*innen in zusätzlichen Unterrichtsstunden vertiefende und ergänzende Lerninhalte in den Schwerpunkten vermittelt und auch in anderen Fächern dem inhaltlichen Schwerpunkt in besonderer Weise Rechnung getragen. Sachsen-anhaltinische Schulen haben zudem die Möglichkeit, aus einem festen Etat Projekte für alle Fächer, so auch Kunst, zu fördern. Dagmar Schmidt