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04.11.2021

15. BBK-Bundesdelegiertenversammlung: Forderungen an die Koalitionsparteien und Neuwahl des Bundesvorstands

Knapp 60 Delegierte aus dem gesamten Bundesgebiet haben auf der 15. Bundesdelegiertenversammlung des BBK Bundesverbands über ihre Forderungen an die Koalitionsparteien beraten. Im Mittelpunkt stehen die Themen faire Vergütung aller künstlerischen Leistungen, soziale Sicherung, Geschlechtergerechtigkeit, fiskalische Anreize für Kunstankäufe und Atelierraumförderung. Für die kommenden vier Jahre wurde ein neuer Vorstand gewählt. Mit überwältigender Mehrheit wurde Dagmar Schmidt (Niedersachsen) als Vorsitzende wiedergewählt, neuer Co-Vorsitzender ist Marcel Noack (Sachsen).


Zu Beisitzer:innen wurden gewählt: Dierk Berthel (Bayern), Doris Granz (Schleswig-Holstein), Jutta Pelz (Brandenburg), Doris Weinberger (Bremen), Ulla Windheuser-Schwarz (Rheinland-Pfalz). 

Die aktuell über einen Koalitionsvertrag verhandelnden Parteien werden aufgefordert, verbindliche und konkrete Maßnahmen zu vereinbaren, die die Rahmenbedingungen für Bildende Künstler:innen spürbar verbessern. Die zentralen Erwartungen lauten:  

faire Vergütung aller künstlerischer Leistungen, u. a. durch die Verankerung der Ausstellungsvergütung in Förderrichtlinien der öffentlichen Hand und im Urheberrechtsgesetz,  

Reform der sozialen Sicherungssysteme, damit Bildende Künstler:innen in ihren hybriden Erwerbsleben bei Einkommensausfällen und im Alter abgesichert sind, u. a. durch eine Erhöhung des Bundesanteils für eine starke und zukunftssichere Künstlersozialkasse und durch eine im Mindesteinkommen angepasste Grundrente,   

Geschlechtergerechtigkeit statt Gender Pay Gap und Gender Show Gap, u. a. durch die Wiedervergabe des Gabriele Münter Preises für Künstlerinnen ab 40 Jahre, 

fiskalische Anreize für den Kunst- und Kulturgenuss, u. a. durch einen Steuerfreibetrag für Kultur von 20.000 Euro, beispielsweise für Kunstankäufe, 

Atelierraumförderung analog zur Förderung des sozialen Wohnungsbaus.   

Mit stehenden Ovationen verabschiedeten die Delegierten den langjährigen Bundesvorsitzenden Werner Schaub. Sie dankten ihm für seinen großartigen Einsatz für die Bildenden Künstler:innen und trugen ihm einstimmig die Ehrenmitgliedschaft an.